Sammlung von chirurgischen Instrumenten, Verbrauchsmaterial und medizinischer Infrasturuktur

Mit dieser Aktivität von Pro Ukraïna wird verhindert, dass sogenanntes Verzichtsmaterial von Spitälern und ärztlichen Praxen einfach entsorgt wird, welches in der Ukraine dringend gebraucht wird.

Hintergrund

Viel medizinisches Verbrauchsmaterial wird in der Schweiz steril und originalverpackt entsorgt, wenn zum Beipiel ein  Ablaufdatum bald erreicht sein wird. Dies wäre überhaupt nicht nötig, wie alle Ärzte bestätigen, mit denen wir dies diskutieren konnten. Dennoch ist dies aus liability-Gründen gängige Praxis. Ein Irrsinn, denn damit kann Leben gerettet werden. Dasselbe gilt für orthopädisches Material wie Arm- und Beinschienen oder Spezialschuhe, welche nach kurzem, einmaligen Gebrauch einfach in den Mülleimer wandern. Gerade solches Material wird in der Reha in der Ukraine dringend gebraucht.

Nota bene: Medikamente gehören nicht dazu, denn die Aus- und Einfuhr ist strengstens reglementiert.

Ebenfalls viel Spezial-Material fällt bei der Aufhebung oder Übergabe von ärztlichen Praxen an, weil Nachfolger oft nicht alles übernehmen: Untersuchungsliegen, Therapiegeräte, Ultraschallgeräte und dergleichen mehr.

Umsetzung

Pro Ukraïna sammelt solches Verzichtsmaterial mit Kleintransportern ein. Es wird dann sortiert, verpackt und in die Ukraine verschickt. Zulieferer sind die Partner NeSTU und Parasolka, welche immer wieder angefragt werden, ob an solchem Material Interesse besteht. Zwar ist dies zu jeder Zeit der Fall, doch gehören solche Transporte nicht zum Kerngeschäft dieser Organisationen und übersteigen deren logistische Kapazität. Pro Ukraïna springt hier ein und konsolidiert die Ladungen.

Das Material wird von CAMZ in Uzhhorod gemäss dem ukrainischen Gesetz Nr. 9111 regulär als Hilfsgüter deklariert und eingeführt. Dazu wird ein elektronisches Tool zur Anmeldung verwendet. Mit diesem Gesetz, welches auch verlangt, dass Hilfsgüter innert nützlicher Frist (90 Tagen) verteilt wird, hat der ukrainische Staat unlauteren Geschäften einen Riegel vorgeschoben. CAMZ arbeitet seit Beginn des Inkrafttretens ausschliesslich nach diesen Vorgaben.

Status

Pro Ukraïna hat bereits x-fach solches Material in die Ukraine geschickt. Aktuelles Beispiel ist ein Transport mit einem ukrainischen Sattelschlepper, der am 22. Mai 2024 die Schweiz in Richtung Ukraine verliess und bereits am 24.Mai 2024 die polnisch-ukrainische Grenze überquerte. Ablad in Uzhhorod bei CAMZ am 27. Mai 2024.

Möglichkeiten zur Unterstützung

Wir sind dankbar für jegliche Unterstützung.

Sind Sie eine ärztliche/ physiotherapeutische Praxis oder Organisation im Gesundheitsbereich, die:

  • medizinisches/ chirurgisches Verzichtsmaterial zu entsorgen hat;
  • Geräte und/ oder Infrastraktur abzugeben hat?

Impressionen vom 22.05.2024